Wer das Gespräch sucht mit Sandra Schwedler, seit erstaunlichen, eigentlich unfassbaren zehn Jahren Aufsichtsratsvorsitzende des FC St. Pauli, bekommt diese wunderschönen geradeaus Antworten. Vielleicht ist eine Erfolgszutat dieser Positions-Langlebigkeit, dass die Coachin und Organisationsentwicklerin nie begonnen hat, für kurzfristige Allianzen im Ökosystem Fußball langfristige Überzeugungen zu verbergen. Zu den Überzeugungen gehört laut Schwedler: “Ein anderer Fußball ist möglich”. Und:

Ein Blick auf die gewählten Gremien zeigt, wie weit St. Pauli auf diesem Weg gekommen ist, der gewählte Teil der Vereinsführung besteht aus sieben Frauen und fünf Männern; im Aufsichtsrat sind es vier Frauen und drei Männer. Die zehn Jahre haben für sie selbst auch eine Neubewertung gebracht: In den ersten Jahren ist sie dem Thema „die erste/einzige Frau“ eher ausgewichen, heute schätzt sie es so ein, dass ihre Sichtbarkeit anderen Frauen ermöglicht, sich selbst in dieser oder vergleichbaren Rollen zu sehen.